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Wieso ssstolpern junge Hamburger nicht mehr über den ssspitzen Ssstein?

15 Oktober 2010 8 Comments

Wie es bei uns selbstverssständlich die Altvorderen wie mein lange verssstorbener Opa taten – und heute nur noch vereinzelte Vertreter der Generation Loki Schmidt!?
Zu meinem großen Bedauern kenne ich keinen einzigen Menschen unter 80, der noch so ssspricht!
Warum ist das so? Aus welchem Grund ssstirbt das ssspitze S aus?
In anderen Regionen wird doch nach wie vor knallhart Dialekt gesprochen – und die örtliche Mundart nicht nur von den Älteren, sondern auch von der Jugend gepflegt: Ob Franken, Schwaben, Sachsen, Rheinländer, Bayern, Berliner oder Pfälzer – vom Teenager bis zum Rentner reden die bis heute ein landschaftlich fremdartig getöntes, häufig für mich völlig unverständliches Zeug zusammen, das mir als an klares Hochdeutsch gewöhntes Nordlicht mit seiner Kompromisslosigkeit gleichzeitig imponiert – sowie zum Teil aber ehrlich gesagt auch die Ohrmuscheln welken lässt…
Warum halten wir Hamburger nicht dagegen – und bessstehen auf unserer sssprachlich-kulturellen Eigenheit?

8 Comments »

  • Alter Ego said:

    tscha, dat is´nich´so einfach, mien deern.
    missingsch is ook doot bleebn, kanns nix bi mooken.
    awer winn di dat helpt:mookt mie ook truurich.
    bannich.

  • Eloise said:

    Hamburg ist immer schon eine multikulturelle Stadt gewesen. Durch den Hafen kamen nicht nur die Gewürze (und damit die ersten fremdländischen Restaurants in ganz Deutschland), sondern eben auch die Menschen aus anderen Ländern, deren Sprache in das Hamburgische hineinfloss. Eigentlich sprachen die Hamburger gar kein reines Hochdeutsch, sondern einen Akzent, den man „Missingsch“ nannte und aus dem auch das getrennte S-T stammt.
    Inzwischen haben wir uns tatsächlich völlig auf das Hochdeutsche eingeschossen, und unser s-pitzer S-tein ist am auss-terben… vielleicht ist es einfach ein Beitrag zur Völkerverständigung (entschuldige, -vers-tändigung selbstvers-tändlich!), aber viel eher liegt es wohl daran, daß die meisten Hamburger gar keine mehr sind, sondern Zuwanderer der ersten oder zweiten Generation, die nie Missingsch gelernt haben.
    Eine norddeutsch Eigenart haben wir allerdings beibehalten. „Dafür“ wird normalerweise nicht getrennt, der Satz „Da kann ich nichts für“ ist typisch norddeutsch – und breitet sich immer mehr nach Süden hin aus. Wenigstens etwas…

  • pro said:

    tja, wie gesagt , wie snakt platt, und da ist das wird so ein bisschen lang gezogen.
    über den spitzen Stein stolpern bloß noch so die alten Damen und herren aus der vornehmen Ecke Blankenese und wedel, Rissen und was den noch so bleibt.
    hauptsächlich wurde ja platt auf dem Land, in den Arbeitervororten und den Märkten gesprochen. Hauptsächlich auch die Schauerleute und Werftarbeiter.
    Wenn den eine Dame über den Markt ging und fragte auf feinen hochdeutsch was der grüne Hering wohl koste, hatten viele mühe die Dame zu verstehen.
    Das reine Hamburger hochdeutsch wurde dann in den Kontoren (Büro) der Gewürzhändler und Schiffseigner und Maklern
    gesprochen.
    Nun wie schon gesagt Hamburg ist Multikulti und da schleift sich das im laufe der Jahrzehnte weg.
    Selbst plattdeutsch wird nicht mehr so viel Gesprochen.
    In den Schulen wird es nicht gelehrt, nur vereinzelt in so Spezialklassen, wenn die Schüler sich dafür interessieren, das sind wenige. ich selber sreche auch platt, lese Plattdeutsch Literatur (Rudolf Kinau. z.B) und ziehe manchmal die Worte bischen lang.
    Aber das schleift sich auch weg.

  • savage said:

    hmmm, weiß ich auch nicht, aber ich kenne den spruch, obwohl ich in oberfranken aufgewachsen bin und nicht in hamburg.
    hat mir meine mutter immer gesagt, wenn ich mal rumgejammert habe als kind und es garnicht so schlimm war: „na wieder mal an einem ssppitzen sstein gestosssen?“
    hoffe, dass das net ausstirbt !

  • Chilluminati pétillante ¸.•*´¨♥ said:

    Määh, keine Ahnung ! Ich mag das so gern hören. Lustig ist, dass meine Tante noch so spricht (schön „st“ und sie rollt das „R“) aber ihre 3 Geschwister nicht ! Sie ist als 3. geboren, also hatte nicht zuerst einen besonderen sprachlichen Einfluss. Man hört, wo ich herkomme aber jetzt so richtig breit Hamburgisch zu sprechen, ach neee, ich glaub, das is nix für mich.

  • Chaco-Yekke Downyonder said:

    Der ssspitze Ssstein ist vom vielen Ssstolpern abgerundet worden.

  • blue said:

    wirklich keine Ahnung
    aber selbst als Hanseat in der Fremde (Diaspora) schleift sich das sehr schnell ab und kommt dann auch sehr schnell wieder wenn ich mal wieder „zu hause“ war.

  • binefly said:

    Er stolperte über den spitzen Stein und schlug mit der Stulle die Scheibe ein.

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