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Wären Konsumgutscheine für die Binnennachfrage besser gewesen?

15 Oktober 2010 10 Comments

Die Maßnahmen des jetzt verabschiedeten zweiten Konjunkturpakets greifen nach Ansicht des Wirtschaftsweisen Peter Bofinger mit Verspätung. „Ein Schönheitsfehler ist, dass die Wirkung sich vor allem erst im zweiten Halbjahr entfalten wird. Im ersten Halbjahr gibt es keinen starken Impuls“, sagte er der „Passauer Neuen Presse“. Die Ausgabe von Konsumgutscheinen im ersten Quartal dagegen hätte einen Nachfrageimpuls ausgelöst. „Das wäre die optimale Lösung gewesen.“
So haben wir nun eine Abwrackprämie von 2500,- Euro, die den PKW-Kauf der nächsten 3 Jahre auf einige Monate vorzieht. Danach ist Schluss mit lustig.
Die Steuersenkung für die Verkäuferin (1.600,- brutto) von 12,- Euro und für den Manager (15.000,- brutto) von 40,- Euro pro Monat wird js wohl nicht die Kreditkrise stoppen.
Der Rentner und Arbeitslose kann keinen Cent mehr zu Alsi bringen – obwohl gerade er bei einer Konsumgutschein von 500,- Euro den Binnenmarkt innerhalb von Tagen stimuliert hätte.
Aber dies lassen die Konservativen und der Kapitalismus nicht zu.
Erst wenn es einen Gutschein von 20.000,- Euro für den Wohlhabenden und einen Gutschein von 12,50 für den Rentner gegeben hätte, hätten Beamte und die Elite zugestimmt.
Ist es noch zu vertreten, dass sich Parteien chrislich oder sozial nennen – oder sehe ich da etwas falsch?

10 Comments »

  • walter k said:

    Meiner etwas vereinfachenden Philosophie nach liegt ein wesentlicher Grund der globalen Wirtschaftsmisere darin begründet, dass der Lohn der menschlichen Arbeitskraft im Vergleich zu Großunternehmern, Aufsichtsräten und Spekulanten in den letzten Jahrzehnten rapide verloren hatte, bis diese (am sichtbarsten in den USA) ihre Kredite nicht mehr zurückzahlen konnten.
    Dass dabei das Ungleichgewicht zwischen Arm und Reich immer größer geworden ist, liegt auch an Lobbyisten wie Sinn (IFO-Institut) oder typischem FDP-Klientel, welche seit Jahren verkünden, dass Mindestlöhne die Wirtschaft schwächen – dass deshalb im Endeffekt „dumm ist wer arbeitet !“.- während für’s Nichtstun Renditen von bis weit über 20 % versprochen wurden, und sich kaum einer dafür interessierte, wie derlei Versprechen zustande kommen.
    Interessant, dass die deutsche Politik diesen Trend nicht nur forcierte, sondern sich als Exportweltmeister ohne Mindestlohn an die Spitze der Bewegung setzte, um die Binnenkonjunktur so zu vernachlässigen, so dass diese in Zeiten der Krise nun mit gigantischen Geldmitteln neu aufgebaut werden müsste, was man vor langer Zeit um ein vielfaches billiger mit einer „normalen“ Philosophie, nämlich einer humaneren Arbeits- und Sozialpolitik hätte erreichen können.
    Doch leider gilt in Politik wie Wirtschaft bis heute gleichermassen: Was zählt ist der kurzfristige Gewinn, auf Kosten nachhaltiger Lösungen.
    Die von Dir zitierten Konsumgutscheine seh ich auch heute noch grundsätzlich richtig, denn so könnte man versuchen, einen längst überfälligen Ausgleich entgegen dem Versagen der bisherigen Politik zu stellen.

  • eulenspi said:

    Der Verwaltungsaufwand für die Konsumgutscheine ist zu hoch. Effektiver und unbürokratischer wäre eine Kürzung der Mehrwertsteuer. Sie sollte auf Grundnahrungsmittel und für den Personennahverkehr ganz wegfallen, damit die Lebenshaltungskosten auch für die arme Bevölkerungsschicht erschwinglich bleiben. Wenn die Parteien die sich christlich und sozial nennen, nach ihrer christlichen und sozialen Politik beurteilt würden, hätten sie noch größere Wahlverluste. Viele Wähler wählen die falschen Parteinamen nicht die Parteipolitik. Nur die Parteispender würden bei einer christlich und sozialen Parteipolitik abspringen.

  • razalhan said:

    Und was hätte sich geändert, nichts. Das Weihnachtsgeschäft war hervorragend für den Einzelhandel. Die Reisebranche hatte keine Einbrüche zu verzeichnen.
    Die deutschenn Autobauer – da muß man erst mal Luft holen – sind die modernsten und inovativsten hersteller der Welt und??
    Eine Blechbüchse von Golf kostet eine unglaubliche Summe wofür?
    Qualität? Der BMW 118d fängt bei 30tsd an, was ist da besonderes drin? Nichts, gar nichts
    Unsere Autos erzielen traumrenditen, VW Aktie!!
    Wenn ich in die Werkstatt mit meinem BMW muss werde ich jedesmal so stinksauer wenn ich diese Rechnungen mit erklären lasse was ein stückchen Blech bei BMW kostet, unglaublich. Der stundensatz ist über 55 € bei 50 min, hä?? meine Stunde beträgt 60 min.
    Leute, unseren Autohäusern gehört ein kräftige Schuss vor den Bug.
    Das nächste Auto wird kein BMW mehr sein, ich schwor!!
    Für das Geld kauf ich mir in der selben Zeit zwei ausländische Wagen.
    Wir brauchen keine Gutscheine, wir brauchen Banken die Kredite vergeben und wir brauchen Wirtschaft die aufhört clever unseren Staat zu missbrauchen. Der Gauner ist ein Gauner und kein Held, basta!!

  • hajokl said:

    Konsumgutscheine , Abwrackprämie hätten unserer
    Wirtschaft mehr geholfen wenn sie nur für Deutsche Produkte verwendet würden.
    Es wurden zu 80% ausländische Kleinfahrzeuge
    verkauft wovon die Hälfte im Ausland gefertigt wurden.
    Das gleiche wäre auch mit den Konsumgutscheinen
    geschehen.
    Ausländische Ware :Handys, Computer, Autos,TV-
    Geräte das sind doch die Kaufrenner.
    Nein ,dem produzierendem Mittelstand in der BRD wäre
    mehr geholfen und den Leuten die da beschäftigt sind.
    Gruß hajokl .

  • wolf said:

    Steuersenkung nutzt nur wenigen und die könnten das Geld wegen der unsicheren Lage auch noch sparen. Außerdem braucht der Staat auch Geld für die Infrastruktur (Straßen, Schienen usw). Wer Steuern zahlt, dem geht das Geld nicht verloren. Dafür werden Straßen usw gebaut und Straßen brauchen wir alle.
    Konsumgutscheine wirken sofort. Ich schlage vor zweimal 250 Euro. Gültig nur für 1 Monat!!! Dann werden die Leute in die Läden rennen.

  • Anonymous said:

    Die konsumgutscheine wären in der Tat besser für unsere Wirtschaft gewesen, vor allem hätte auch der kleine Mann was davon gehabt.
    Muß laut lachen, da fällt mir grade ein, daß mit dieser Abwrackprämie mehr ausländische Autos bestellt bzw gekauft wurden…
    Christlich und Sozial dürfte sich heute keine Partei mehr nennen dürfen, es werden ja nicht mal die Menschenrechte eingehalten
    @wolf – Straße und Schiene erwirtschaften genug, die Einnahmen sollten dafür auch verwendet werden

  • Matthias said:

    Warum nicht Freibier für alle?
    Dafür gibt es gute Argumente:
    1. Das würde zielgenau die heimische Brauindustrie fördern, das Geld würde nicht ins Ausland verschwinden.
    2. Bier ist ein Bioprodukt (Reinheitsgebot!).
    3. Minderjährige könnten durch Karamalz an den Konsum eines deutschen Kulturgutes,des Bieres , herangeführt werden. Auch an zukünftige Generationen denken!
    4. Sekundäreffekte im Arzneimittelmarkt sind zu erwarten (Aspirinabsatz!)
    Allerdings Abgabe nur in Mehrwegflaschen, wegen der Umwelt.

  • gcp said:

    Ohje, da schneidest du aber ein trauriges Thema an.Die Konsumgutscheine wären zwar nicht der Stein der Weisen gewesen, hätten die Wirtschaft aber kurzfristig ein wenig angekurbelt, was immerhin besser als nichts gewesen wär. Zumindest die Einzelhändler hätts gefreut. Aber wie stehen die Dummdeutschen dazu ? 75 % dagegen ! Was soll man dazu noch sagen ?

  • GABY!!.. said:

    dank

  • 1946 said:

    Nein. Die Binnennachfrage ist zur Zeit im dunkelgrünen Bereich.
    Was uns fehlt ist der Export und soviel Geld ist
    nicht aufzutreiben um dieses Loch mit dem Binnenmarkt zu stopfen.

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