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Rentenalter 67? seid ihr dafür oder dagegen? Mit Begründung bitte?

19 Oktober 2010 12 Comments

Ich bin dagegen:
Einerseits das Argument, dass es wichtiger wäre, den Jungen eine Chance zu geben. Das hat ganz einfach mit einer halbwegs intelligenten Familienplanung zu tun.
Worauf ich in meiner Antwort etwas detaillierter eingehen möchte, ist die so häufig zitierte „demographische Entwicklung“, welche der Politik angeblich gar keine andere Wahl ließe.
Doch die so eifrig propagierte steigende Lebenserwartung ist ein Märchen, wenn man sie mittel- und längerfristig betrachten würde. Es gibt bestimmte Interessengruppen in der Politk, die in Verbindung mit Bertelsmann-Stiftung & Co. und aufgrund aktueller Sterbestatistiken der Versicherungsbranche ganz bewusst diese Halbwahrheit verbreiten – um damit weitere Einsparungen der Rentenkasse zu ermöglichen, damit wiederum Lobbyisten der Privatvorsorge zu bevorteilen, …
In Wirklichkeit liegt die Produktivitätssteigerung aufgrund der technischen Entwicklung seit Jahrhunderten, Jahrzehnten und auch der letzten und der künftigen Jahre (von den Alten geschaffen !) weit oberhalb der Zunahme der Rentenkosten.
Doch anstatt einer gerechten Verteilung (auch hier profitieren die Lobbyisten) spielt man viel lieber die Generationen (Alt gegen Jung) gegeneinander aus.
Zum anderen flacht die Kurve der Lebenserwartung gerade derzeit ab, denn die Steigerung des Lebensalters ist kein Naturgesetz, sondern von verschiedenen Faktoren abhängig, etwa einem gerechten Gesundheitssystem und den Arbeitsbedinungen.
Während die Entwicklung der bundesrepublikanischen Gesellschaft lange Zeit von positiven Entwicklungen und Errungenschaften geprägt war, spricht man seit Jahren vermehrt von Zwei-Klassen-Medizin, von Billiglohn und Leiharbeit, von Unsicherheit und Angst um den Arbeitsplatz; Flexiblität bedingt familiäre und gesellschaftliche Verwerfungen, Zerrissenheit, …
Die derzeitigen Zahlen von steigender Lebenserwartung ist dem Ergebnis der positiven Entwicklung der 60er, 70er und 80er Jahre zu verdanken, als sich die genannten Faktoren noch positiv auf jene Beschäftigten auswirkte, die heute am Ende ihres Lebens stehen.
Die Gegenentwicklung, übrigens seit Wegfall der Systemkonkurrenz im Jahr 1989, wird sich erst in Jahren manifestieren.

12 Comments »

  • walter k said:

    Dagegen – Begründung: Seitdem im Jahre 1957 durch den damaligen CDU-Bundes-
    kanzler Adenauer die Kapitaldeckung der GRV-Renten abgeschafft und durch das
    später gehirnwäscheartig als „Generationenvertrag“ publizierte Umlageverfahren
    ersetzt wurde, werden seit 50 Jahren Milliarden an Beitragsüberschüssen (die
    tatsächlich vorhanden waren – nachweisbar bis 2005) – zweckentfremdet und
    für versicherungsfremde Ausgaben verwendet, die eigentlich von der Allgemein-
    heit, also vom gesamten Volk, getragen werden müssten und nicht allein von den Bei-
    tragszahlern der gesetzlichen Rentenversicherung.
    Laut „Rentenklautabelle“ von G. Völker wurden in 50 Jahren 524,775 Milliarden
    Euro (einschließlich umgerechneter Deutsche-Mark-Beträge) aus den Renten-
    kassen für versicherungsfremde Zwecke entnommen.
    Wenn man es 1957 unterlassen hätte, so mit dem Geld der Beitragszahler
    umzugehen, statt es – wie bis 1957 praktiziert, kapitalbildend, Gewinne,
    Zinsen und Zinseszinsen bringend anzulegen, dann müssten sich heute,
    2009, etwa eine Billion (1000 000 000 000 €) nur an Reserven (!) in den Ren-
    tenkassen befinden.
    Die so genannten „Wirtschaftsweisen“ der die Bundesregierung beratenden
    „Rürup“-Kommission empfahlen wegen der auf diese Weise ruinierten GRV
    die Einführung von privaten, kapitalgedeckten Zusatzrenten („Riester“- und „Rürup-Rente)
    es sei – so die Rürup-Kommission “ ein Fehler , viel zu spät eine solche… ( einzuführen)…. Siehe hierzu:
    „Morgenmagazin – wirklich unabhängig?“http://www.youtube.com/watch?v=OLWxFm3RF…
    und auch
    „Die Brandstifter spielen Feuerwehr“http://www.youtube.com/watch?v=F2cNW0DQT…
    Siehe fernerhttp://www.youtube.com/watch?v=RK4o8KzEu…http://www.youtube.com/watch?v=QDfQHO3Fp…http://www.youtube.com/watch?v=QXDo5Xp60…
    Diese Meinung vertraten sie aber nur für die den privaten Versicherungs-
    unternehmen heftige Gewinne einbringenden privaten Zusatzversicherungen,
    nicht aber für die gesetzliche Rentenversicherung.
    Die vielen Milliarden Euro, die jetzt in die Kassen der privaten ‚Versicherer fließen,
    hätte man besser verwenden sollen für die Sanierung der gebeutelten gesetzlichen
    Rentenversicherung.
    Warum, läßt sich vielleicht daraus erklären, dass im Jahre 2006 eine
    „Kleine Anfrage“ der FDP-Fraktion wegen der Zweckentfremdung von Bei-
    trägen der GRV die Bundesregierung im Mai 2006 zugab, dass es
    solche Verwendung von Beiträgen für ungedeckte versicherungsfremde
    Zwecke gäbe, aber dass man dies mindestens bis 2017 fortzusetzen
    gedenke.http://www.bundestag.de/presse/hib/2006_…
    Bei Kapitaldeckung der Renten wäre die Entnahme von Beiträgen viel leichter
    bemerkbar und würde zu Reaktionen der Betroffenen führen.
    Um das zu vertuschen, wurde Jahrzehnte lang behauptet, es habe seit dem Kaiser-
    reich noch nie etwas anderes gegeben als den so genannte „Generationenvertrag'“-
    Statt der GRV die zweckentfremdeten Gelder zu erstatten und so die bewährte Ge-
    setzliche Rentenversicherung zu sanieren, erfand man die in mancher Beziehung
    zweifelhafte „Riester-Rente“, was zu einer Steigerung der von den Arbeitnehmern
    zu leistenden Beiträge führte – wo man doch angeblich die „Nebenkosten senken“
    wollte – das geht nun zu Lasten der Arbeitnehmer.
    Wenn die Zweckentfremdung für versicherungsfremde Leistungen seit mehr als 50
    Jahren nicht stattgefunden hätte, dann gäbe es keine Notwendigkeit für die Rente mit
    67, bei der laut „Rechtsprechung“ noch nicht einmal „Anspruch auf die eingezahlten
    Beiträge“ besteht sondern nur ein „Anrecht“ auf eine Rente in ungewisser Höhe.
    Der jetzige Zustand der GRV wird nicht verursacht durch längere Rentenbezugs-
    zeiten weil die älteren Rentner jetzt dank medizinischer Fortschritte länger leben,
    sondern durch erantwortungslose Politiker, die selber keinen Cent für ihre horrende
    Altersvorsorge zahlen.
    Sie haben erst die Frühverrentung mit 50 eingeführt und somit den Unternehmen die
    Verjüngung ihres Personals auf Kosten der Rentenversicherung ermöglicht – und jetzt
    also kommt der krasse Gegensatz Rente mit 67 – für solchen Unfug Verständnis
    aufzubringen ist zuviel verlangt.
    Ursachen und Zusammenhänge kann man nachlesen in
    “ Vom bismarckschen Erfolgsmodell zum Pflegefall“http://www.locomnet.de/echonet/012005/po…
    „Warum sind die Rentenkassen leer?“http://www.altersdiskriminierung.de/them…
    G. Völker: „Rentenklautabelle“http://www.bohrwurm.net/Rentenklautabell…
    „Justiz schockt Arbeitnehmer: Rentenbetrug ist legal!“http://www.bild.de/BTO/news/aktuell/2006…

  • Cassandr said:

    Aufgrund der demografischen Entwicklung kann man davon ausgehen, dass das Rentenalter noch viel weiter angehoben wird.
    Alle jungen Menschen können sich zwangsläufig darauf einstellen, dass sie arbeiten müssen, bis sie es aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr können.
    Oder man leistet sich eine private Rentenversicherung, aber um wirklich angemessen im Alter daraus schöpfen zu können, muss man schon mehr als 200-300 Euro dafür monatlich investieren, was aber bei einem „Normalverdiener“ kaum möglich ist.
    Kurzum, Altersarmut wird bald normal sein.
    Ich beneide die Rentner von heute…

  • Ellen said:

    Dagegen. Die meisten Menschen sind mit 67 Jahren ausgelaugt. Man kürzt den anderen Arbeitnehmern die Rente, weil mit 67 Jahren das nicht viele schaffen werden. Geht jemand früher in Rente, also vor 67 J. bekommt er Abzüge von seiner Rente. So wie jetzt, wenn jemand vor 65 Lj.in Rente geht.
    Allerdings mache ich mir auch Sorgen um die junge Generation, die jetzt oft Teilzeit arbeiten und weniger verdienen. Wovon sollen sie ein zweites oder drittes Standbein zur Rente finanzieren.

  • Helgale said:

    Dagegen
    wer schon arbeitslos ist sollte ab 60 aus dem Arbeitsmarkt raus genommen werden ,wer jedoch Arbeit hat sollte Platz machen für die Jungen und mit 65 seinen Lebensabend geniessen
    Leider ist es so ,das viele AG gar keinen Jungen mehr einstellen ,wenn der Platz dann doch frei wird.
    Was hab ich davon wenn ich mit 67 in Rente gehen kann ,aber kaputt bin

  • LE-Tina said:

    Wenn die Deutschen immer älter werden und das zahlenverhältnis zwischen Jung und Alt immer ungünstiger muss etwas in dieser Richtung geschehen.
    Besser wäre es wenn man sagen würde nach, z.B. 42 Versicherungsjahren, kann man ohne Abzüge in Rente. Wer erst mit 30 Jahren anfängt und einen Schreibtischjob hat kann ja länger arbeiten. Dann müssten natürlich Kindererziehungszeiten und Arbeitslosigkeit mit berücksichtigt werden.
    Eine andere möglichkeit wäre das Renteneintrittsalter ganz ab zu schaffen, und jeder entscheidet selber ob er mit den bisher erreichten Rentenansprüchen zurecht kommt.

  • Klaus said:

    Ich bin grundsätzlich gegen ein statisches Rentenalter. In vielen körperlich belastenden Berufen wie Pflege, Bauwirtschaft usw. hält man nicht einmal bis zum 60sten Lebensjahr durch, es gibt aber auch Berufe die nicht so belastend sind. Und die Leute würden gerne länger arbeiten. Warum sollen die denn in Rente gehen ?

  • Wolfgang S said:

    Bei Vollbeschäftigung würde es zumindest materiell einen Nutzen bringen. Aber es hat bislang noch kein Politiker glaubhaft erklären können, was eine solche Massnahme für einen Sinn haben soll, solange junge Leute arbeitslos sind.

  • Christia said:

    Ob irgendjemand dafür oder dagegen ist, ist völlig irrelevant – 67 ist absolut unvermeidlich.

  • Kapaun said:

    Meinetwegen. Aber welcher Arbeitgeber stellt Leute bis zum 67 zigsten Rentenalter ein?

  • Markus R--- said:

    Dafür wenn eine Körperlich nicht anstrengender Beruf war

  • Johann J said:

    Dagegen, so holen wir jüngere Menschen aus der Arbeitsloigkeit.

  • Wilken said:

    Das sollte jedem selbst überlassen bleiben. Ich habe bis 68 gearbeitet.

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