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Wie hoch sollte meine BU-Rente sein?

20 Oktober 2010 3 Comments

Hallo,
Hallo wie hoch sollte meine Berufunfähigkeitsrente sein? Da ich Auszubildender bin würden mir 75% meines Gehaltes wohl nicht viel nützen.
Danke!

3 Comments »

  • Falk L said:

    Natürlich sind die Angaben von dwgaf zutreffend.
    Es geht einfacher: Um das „Bereicherungsverbot“ zu vermeiden genügt die Vereinfachung => 50 % vom Brutto- oder 75 % vom Netto-Einkommen sollten genügen.
    Andere Kriterien sollten allerdings nicht vergessen werden:
    Kein Kobi-Produkt (z.B. Kapital-Lebensversicherung mit Zusatz-BU) abschließen. Du büßt viel Geld ein! (Einzige Ausnahme ist eine Risiko-Lebensversicherung mit Z-BU – siehe Empfehlungen auf Internetseiten Bund der Versicherten)
    Du solltest so zeitig wie möglich diese nach der Haftpflicht wichtigste Versicherung abschließen. Warum? Du erzielst niedrigste Beiträge, da immer das Eintrittsalter für die Berechnung herangezogen wird – je älter um so teurer. Als Azubi kannst Du auch ruhiger mit einer niedrigen Rente anfangen und später nachbessern. Auch damit sparst Du richtig Geld. Insofern sind die 75 % Deines Gehaltes nicht verkehrt.
    Mit Berufseintritt sollte die Rente immer deutlich über dem Sozialhilfebezug liegen, da die BU-Rente auf Deine Ansprüche aus der Sozialhilfe angerechnet wird!
    Die Gesellschaft sollte auf die abstrakte Verweisung verzichten.
    Der Vertrag sollte mindestens bis zu Deinem 63. Lebensjahr laufen (frühester Renteneintritt).
    Es sollte nicht mehr als ein Pflegepunkt zur BU-Rente führen.
    Die BU-Rente sollte nach 6 Monaten eintreten (voraussichtlich und tatsächlich).
    Zu den Gesellschaften, die alle o. g. Kriterien erfüllen könnten, noch folgender Hinweis: Die DFSI (Deutsches Finanz-Service Institut GmbH) hat 03/2009 einen Stress-Test mit allen wichtigen Gesellschaften durchgeführt. Gerade in Zeiten einer kräftigen Finanzkrise ist schon interessant, welche Gesellschaften weniger Rücklagen als Verbindlichkeiten haben. Es nützt Dir wenig, wenn Du bei einer Gesellschaft landest, die bei Ratings gute Ergebnisse und viele Sterne erzielt hat, vielleicht auch noch günstige Beiträge anbietet aber im Schadenfall nicht zahlen kann, weil sie dummerweise gerade Zahlungsunfähig geworden ist.
    Sollten Dir einige Punkte nicht ganz klar sein, kannst Du mich gern direkt kontakten.

  • Peter H said:

    ganz einfach, so hoch, dass solltest du wirklich berufsunfaehig werden, du mit dem Geld ueber die Runden kommst. Bedarf natuerlich mehrmaliger Anpassung waehrend deines Berufslebens.

  • dwgaf said:

    Leider (oder gottseidank) kann niemand in die Zukunft schauen und wissen, was auf ihn zukommt. Die Höhe richtet sich nach deinem persönlichen, individuellen Sicherheitsbedürfnis.
    Die BU-Rente darf das Netto-Einkommen nicht übersteigen, weil für sie das sog. „Bereicherungsverbot“ gilt, d.h. das Einkommen darf nicht Krankheitsfall nicht höher sein als im gesunden Zustand.
    Nun hat der Kunde zwei Möglichkeiten: Er bezieht in seine Kalkulation eine eventuelle Erwerbsminderungsrente (EMR) seitens der GRV in seine Rechnung mit ein oder er tut es nicht (was ich persönlich für sinnvoller halte). In den ersten 60 Monaten des Berufslebens muss der Versicherte allerdings 36 Monatsbeiträge in die GRV eingezahlt haben, um überhaupt Anspruch auf EMR geltend machen zu können. Dann ist es die Frage, ob man die volle EMR für die Kalkulation heranzieht (< als 3 Std tägliche Arbeitsfähigkeit) oder nur die halbe (3 – 6 Std tägliche Arbeitsfähigkeit). Zur Ermittlung deines Bedarfs ziehst du das Netto-Einkommen heran, das du nach der Lehre erzielst, nicht die Ausbildungsvergütung. Du kannst dieses Einkommen nun zu 100% absichern. Netto-Verdienst 1.800 Euro = BU 1.800 Euro. Oder du ziehst für die volle EMR ca. 35 – 40% deines Bruttolohnes ab. Brutto 2.700 Euro – 37% = ca. 1.000 Euro = BU 800 Euro. Bei der halben EMR heißt das: Brutto 2.700 – 18,5% = ca. 500 Euro = BU 1.300 Euro. Wenn dir deine private BU-Rente lt Versicherungsbedingungen zusteht, heißt das noch lange nicht, dass dir auch die gesetzliche EMR zusteht (oder umgekehrt). Lass dich von verschiedenen Versicherungsvertretern beraten und suche dir das beste Angebot aus (das beste nicht das billigste!). Es ist wenig hilfreich an einigen Euro Monatsbeitrag zu geizen und im Versicherungsfall die Gesellschaft verklagen zu müssen, weil sie sich vor dem Leisten drücken will. Etablierte Gesellschaften haben nicht automatisch die besten Tarife! In den Billigtarifen sind meist Fallstricke verborgen, die zur Leistungsverweigerung führen, also besser einen TOP-Tarif wählen. Aktuell ist eine neue Studie von Morgen & Morgen auf den Markt gekommen, die fast alle BU-Anbieter vergleicht. 32 Gesellschaften haben 5 Sterne erhalten, aus diesem Kreis solltest du dir eine aussuchen.

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