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Habt Ihr schon einmal einen relativ fremden Menschen umarmt – siehe Details?

20 Oktober 2010 9 Comments

Nun werden viele sagen : ich umarme grundsätzlich keine relativ fremden Menschen!
oder:
„ich umarme grundssätzlich keine Menschen.“!
Jaa, gut, meist ist es auch distanzlos, sowas zu tun, aber seltenst gibt es Momente, in denen es passt.
Vorab, ich hab es nicht unbedingt mit dem Umarmen, obwohl es bei Freunden richtig sein kann.
Mir ist es bei relativ Fremden 2 mal passiert:
das erste Mal habe ich vor Jahren einen HNO Chirurgen umarmen müssen, der mich von meinem bis dahin 3 Jahre andauernden Dauertinnitus in 2 schrecklich disharmonischen Tönen durch Nasenkorrektur befreit hatte. Als ich das erste Mal nach Jahren wieder richtig gut riechen konnte und der Tinnitus fort war, endgültig, überkam es mich und ich mußte mich spontan mit einer Umarmung bedanken, weil Tinnitusfreiheit wirklich wie ein neues Leben war.
Der Chirurg ging danach bald in Rente, für ihn war meine Offensive ok, und er hat sich wirklich gefreut, er sagte, das sei das schönste, wenn er vor seiner Rente noch jemanden glücklich machen konnte.
Das 2. Mal war eine Beerdigung, eine von der Art, bei der man sich fragt, ob man den Toten kannte. Eine der traurigen Beerdigungen, die aus Krokodilstränen und umgreifend stinkender Verlogenheit bestand.
Eine flüchtige Bekannte, mit der ich sonst nicht viel zu tun hatte, war auch dort und eine der wenigen, die den Circus genauso würdelos und ätzend fand wie ich. Aus diesem Grundgefühl heraus als fast einzige, die diese Trauerfeier auch als würdelos und verlogen empfand, umarmten wir uns bei diesem einen Anlass, aus Solidarität und aus Trost, dass auf dieser ätzenden Veranstaltung noch ein Mensch ohne Krokodilstränen war.
Auch hier war es völlig ok. und tat beiden gut.
Wann habt ihr zuletzt einen relativ fremden menschen umarmt und was war der Grund?

9 Comments »

  • Kartoffe said:

    Mir fällt spontan ein, das habe ich zum Mauerfall in Berlin 1989 gemacht, was war da los in der Stadt !!
    Übrigens habe ich auch schon einmal eine Beerdigung miterlebt, da hatte ich das Gefühl, ich bin auf der Falschen.
    Die Worte des Pfarrers trafen ganz und garnicht das Wesen meines mit Mitte 30 verstorbenen Freundes (am Liebsten wollte ich auf die Kanzel und selbst was erzählen über ihn und sein Wesen) und die Eltern zeigten praktisch gar kein Mitgefühl. Naja, sie hatten ihn ohnehin abgeschrieben.

  • Tirofijo said:

    Beim Fuballschauen im Stadion z.B. immer wieder – oder beim Karneval.

  • Sandra said:

    bei mir war es mein Vater den ich nach 18 jahren das erste mal gesehen habe

  • rulah said:

    Ach doch. Wenn mir jemand symathisch ist, und gerade Partylaune angesagt ist, dann kommt das schon mal vor. Warum auch nicht.
    Oder eben das andere Extrem. Wie schon gesagt, bei Beerdigungen oder schlimmen Ereignissen. Warum nicht umarmen, wenn man sich gegenseitig Trost spenden kann?
    Das letzte mal? Hm. War vor drei Wochen oder so. Da habe ich beim Einkaufen eine ganz flüchtige Bekannte getroffen und sie hatte irgendwie Rededrang und es schien sie zu erleichtern, ihre Sorgen zu teilen. Da kam das dann ganz von selber. *g*

  • Chaco-Yekke Downyonder said:

    Hm, „umarmt“ koennte man das auch nennen.
    Ich habe mal einem Widerling auf einem dunklen Parkplatz in Nordmanchester meine Laptoptasche abends um elf wieder entreissen muessen, und hatte ihn zu dem Zweck an der Gurgel, das sah bestimmt recht zaertlich aus.

  • lucertola 2 said:

    Also, ganz fremd ist mir diese Person nicht. Es ist die Tochter meiner schon 90 Jahre alten Cousine, die ich fast nie sehe und mit der ich auch nicht besonders in Kontakt bin.
    Es war die Beerdigung von einem der letzten Verwandten väterlicherseits, ein Onkel, der nach dem frühen Tod meines Vaters eine Art Vaterrolle für mich gespielt hatte. Es war 1998. Die Rede des Pfarrers war so anschaulich und rührend und alles dauerte so lange.
    Normalerweise versuche ich, auf Beerdigungen nicht zu weinen, auch nicht bei meiner Mutter und meinem Sohn. Aber hier bin ich richtig zusammengebrochen, weinte und hängte mich quasi über diese „Klein-Cousine“, sozusagen als letzten Rettungsanker.

  • Zimmerli said:

    Das erste Mal war es, als ich meinen Führerschein bestanden hatte und aus lauter Freude habe ich meinen Fahrlehrer umarmt und der Prüfer fragte noch, was er für ein Rasierwasser benützt.
    Das zweite Mal war es auch eine Beerdigung, als die Frau meines damaligen Zahnarztes verstarb und wir kannten uns schon seit über 30 Jahren.

  • Schwarze said:

    Ich war mal im London Dungeon. Der Gruselkeller ist echt mega-gruselig, und mit echten Schauspielern, die einem erschrecken.
    Jedenfalls hatte ich so Schiss, dass ich einem wildfremden Kerl der mit seiner Freundin vor mir ging, in die Arme gesprungen bin…
    Peinlich ist vor allem, dass ich selbst auch männlich und Mitte 20 bin…

  • d0lce_ said:

    vielleicht beim 1. april sonst aber nicht

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