Hätte der Mensch ein ethisches Gewissen, wenn es ihm nicht von der Gesellschaft an trainiert werden würde ?
15 Oktober 2010
15 Comments
Ich frage mich das deshalb, weil wenn nicht, einem ja einfach alles eingebläut werden könnte. So wie der ‚Pawlowsche Reflex‘ bei Hunden. Aber eben nicht nur als Belohnungssystem, sondern auch als „schlechtes Gewissen“.
Ja.
Einschränkend könnte man David Hume zitieren, nach dem die ethischen Empfindungen zarte Pflanzen sind, die gehegt werden müssen (frei aus der Erinnerung zitiert).
Aber gegen die rein gesellschaftliche Prägung sprechen zwei Argumente:
Zum einen wären da die kulturübergreifenden ethischen Gemeinsamkeiten (die Mord, Inzest, Raub u.v.a.m.) verurteilen. Natürlich könnte man jetzt sagen, dass alle Kulturen und Gemeinschaften auf das Antrainieren bestimmter ethischer Normen angewiesen sind, es also eine gesellschaftliche Konstruktion ist. Aber ebenso ließe sich behaupten, dass alle Menschen von Natur aus Gesellschaften bilden, in denen die Grundzüge ihres ethischen Gewissens verwirklicht werden, die gesellschaftliche Normen also ein Abbild der fast jedem Individuum (z. B. evolutionär) vorgegebenen Denkweisen sind
Zum zweiten haben Hirnstudien gezeigt, dass es bestimmte Gehirnregionen gibt, die nur auf Reziprozität achten. Die also nur dafür da sind, den wechselseitigen Austauch von Gefallen zu bewerten. Reziprozität ist ein Grundstein der Ethik. Und es gibt auch Studien, die ein Korrelat zum Gewissen bei anderen Affenarten belegen.
Die rein gesellschaftliche Prägung kann auch nicht erklären, warum sich einige Menschen aus Gewissensgründen gegen ihre Gesellschaft stellten. Oder warum Religionen aus verschiedenen Kulturbereichen systematisch betrachtet ähnliche Ethiken vertreten.
Der Gedanke, dass das ethische Gewissen eine dem Individuum oktroyierte Denkweise ist, ist auch eine soziobiologische Theorie, nach der das Gewissen deswegen eine evolutionär erfolgreiche Strategie ist, weil sie den Gehorsam der Kinder fördert, was ihren Eltern zugute kommt. Aber gerade das ist m. E. eher ein Beispiel dafür (das zu erörtern würde den hiesigen Rahmen sprengen), warum die Soziobiologie bei bestimmten Bereichen an Grenzen stösst, die ihre Glaubwürdigkeit erschüttern. Ausgerechnet hier geht es nicht um weiterzuvererbende Denkweisen, sondern um Strategien, die evolutionär nicht der Genvermehrung dienen, sondern anderen Gesetzesmäßigkeiten folgen.
Da falle ich aus dem Raster. Alle „Tabuthemen“ Wie Sex, Tod etc. sehe ich als völlig normale Themen, sowie ich auch manche Dinge, die von der Gesellschaft als „normal“ angesehen werden total unmöglich finde. Mein „Gewissen“ basiert auf meinen Erfahrungen bzw z.T. auch auf Beobachtungen. Natürlich gibt es auch Dinge, die mir von meinen Eltern/Familie/Erziehern/Lehrern etc. „eingebläut“ wurden, aber das habe ich alles im Laufe meiner Kind- und Teenagerzeit ausgetestet. Alles, was ich heute als „richtig“ oder „falsch“ ansehe ist meine persönliche Ansicht, da hat mir niemand was „eingebläut“ oder eingeredet
Wenn man nach den Prinzipien und den Werten der Allgemeinen Ethik geht, dann ja, denn
z.B. Egoismus, Glücksethik, Prinzipienethik, Tugendethik, Verantwortungsethik u.a.
sind meiner Meinung nach im Mensch selbst verankert und
sind nach eigener Überzeugung vorhanden.
Wie dieses Sittliche dann in der Gesellschaft angewandt, gehändelt oder missbraucht wird,
das unterliegt wieder andren Faktoren.
Wir hätten uns nicht dementsprechend entwickelt,
wenn es nicht in unserer Natur liegen würde und ich unterstelle auch einem Steinzeitmenschen ein Gewissen, was die Basis eines „Miteinander“ betrifft.
Das Grundverständnis von Ethik ist uns sazusagen in die Wiege gelegt und entwickelt sich im Sozialen weiter.
In Isolation verkümmert es.
Das kommt darauf an, wie Du Ethik definierst. Rücksicht auf andere zu nehmen, ist teils antrainiert, teils natürlich gegeben (auf die Familie wird Rücksicht genommen, auf weiter entfernte Menschen nicht – hat soweit ich weiß mit Sozialverhalten in Gruppen zu tun und kann auch schon bei Primaten beobachtet werden). Der Unterschied zwischen Dein und Mein – also Thema Diebstahl ist auch so eine 2-schneidige Geschichte: auch hier können Primaten unterscheiden WER ihnen was wegnimmt und auch hier wird unterschieden zwischen Gruppe / Familie und Fremden.
Alles andere ist m.E. nur die dünne Patina der Zivilisation. Wenn’s mal hart auf hart kommt, ist diese Patina ruckzuck ab und dann herrscht wieder das Recht des Stärksten. Wenn man Angst oder Hunger hat, treten Ethik und Gewissen schnell in den Hintergrund (siehe Kriegsgebiete).
Da der Begriff Ethik oder „sittliches Verständnis“ von ethos kommt, was auch Sitte, Brauch oder Gewohnheit bedeutet, sage ich: „Nein“
Weitere von der Ethik abgeleitete Bereiche wie Moral und Rechts-/Sozialphilosophie wären ohne die Erziehung und das „antrainieren“ durch die „Gesellschaft“ die ein Mensch seit seiner Geburt erfährt garnicht denkbar.
Es ist allerdings biologisch unmöglich, dass ein Mensch ohne Gesellschaft aufwächst.
Die Gesellschaft kann höchstens bestimmte Werte einem vermitteln, aber ihm kein Gewissen aufdrängen. Das Gewissen würde ich eher als ein mehr oder weniger stark ausgeprägtes Instinkt betrachten, darüber zu urteilen, ob die eigenen Handlungen den Werten entsprechen, die man als richtig akzeptiert hat. Was man aber als richtig akzeptiert, hängt von seinem intellektuellen Niveau ab.
Aber sicher. Es ist eher die Gesellschaft, die dem heranwachsenden Individuum seinen moralischen Kompass abtrainiert. Daher auch die klassichen Konflikte zwischen idealistischen Teenagern und ihren Eltern und Lehrern, der klassische Konflikt Hamlets.
In der Tat zeigt sich bei Kindern früh ein starkes Gerechtigkeitsempfinden, dass aber leider allzu oft unter die Räder mehr oder weniger gut gemeinter Erziehung gerät.
angeblich nicht
er würde einfach drauf hauen, wenn es ihm einen Vorteil bringt
bei einem gebildeten Menschen bin ich mir unsicher, aber da ein Teil der Bildung auch Ethik oder Religion ist, ist er kein Gegenargument.
Mit Intelligenz hat das Gewissen sicherlich nichts zu tun
Ein Mensch kann ohne eine schützende Gesellschaft gar nicht aufwachsen. Von und innerhalb dieser lernt das Menschenkind. Lernt das Menschenkind nichts, geht es ein. /KG
Es gibt Studien, die darauf hindeuten, dass bereits Babies den Unterschied zwischen „gut“ und „böse“ kennen.
Wird es ihm von der Gesellschaft antrainiert?
Werden nicht eher im Gegenteil die Ellenbogen trainiert?
Soll man hier im Moment mehr Gandhi werden oder mehr Ackermann?
na dacht ich’s doch!
hätte der Mensch dann ein unethisches Gewissen?
ich habe GAR kein gewissen!
ja
ja die frage ist gut…für ein vernünftiges menschliches wesen sind bestimmte dinge ersichtlich nicht von vorteil weil die gemeinschaft daran zerbrechen würde und weil sie fest im herzen verankert sind..
die seele weiß genau (auch wenn oft der verstand es vergessen hat 😉 dass manche dinge einem den zugang zum ewigen leben in genuß und wohlbehangen und ungeahnten wolhtaten verwehren würden und zum brennen in der hölle umgewandelt würden.. ein kurzer genuss ohne rücksicht im diesseits und sieh wie dein tod kommt und sie wie du im grab liegen wirst.. und dann wird es noch lange nicht zuende sein
aber glaub und tu was du willst.. so Gott will wirst du die Wahrheit finden, oder aber eben nicht, ob deiner einfältigkeit und deiner undankbarkeit und ungehorsams willen.. aber das weiß keiner ausser Ihm, dem Ruhmreichen dem Allgewaltigen
grüße und frieden und einen guten ausgang und einen guten eingang dir und gläubige nachkommen
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