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Ist das nicht ein absolute Schnappsidee?

17 Oktober 2010 2 Comments

Mein vater (Chemiker, 50 Jahre) hat seinen Job verloren. Bei anderen Chemieunternehmen bewirbt er sich nur halbherzig. Er möchte viel lieber von der Abfindung einen Runners-point-Laden eröffnen. er macht ziemlich den Eindruck, als hätte er keinen Bock auf arbeiten und wollte nur noch die Jahre bis zu Rente durchprügeln (er will eh so früh wie irgendwiemöglich in Rente). Das kann doch sowas von schiefgehen! Oder könnte das sogar klappen? Er hat auch schon angedeutet, dass er das dann da so als Familienunternehmen führen wollte – so alle Schuhe verkaufen. 1. Keine Zeit, 2. Keine Lust, 3. Keine Ausbildung.
Er hat dazu doch auch gar keine Qualifikation! Was denkt ihr? Was wird daraus? was kann ich tun?

2 Comments »

  • Juliana S said:

    Finde es völlig ok, dass du dir Sorgen machst. Vielleicht kannst du mit ihm ja mal ein Gespräch führen. Es geht ja auch nicht nur darum, dass er keine Qualifikationen in diesem Bereich hat, er sollte einen Business-Plan erstellen. Wie viel Geld muss investiert werden, wie hoch werden die Erträge im ersten Jahr sein, was kommen an Versicherungen etc. auf ihn zu und natürlich sollte die ganze Familie dahinter stehen, wenn es mal ein Familienbetrieb werden soll. Gut finde ich, dass dein Vater nach einem Ausweg sucht. Heutzutage mit 50 nochmal einen neuen Job zu finden, ist eben leider sehr schwierig. Wenn dein Vater aber völlig hinter der Idee steht und auch Lust hat nochmal viel Zeit und Energie in eine neue Tätigkeit zu investieren, dann solltet ihr ihn unterstützen. Am besten er sucht nach Kontakten zu Menschen die bereits selbstständig sind und lässt sich aufklären, was auf ihn zukommen wird. Vielleicht wird dann einiges klarer. Viel Glück!

  • Ilse 2 said:

    Was ist dein Problem? Fürchtest du um dein Taschengeld, oder hast du gar Angst, daß du im Laden helfen sollst? Huh!
    Dein Vater hat auf dem sog. Ersten Arbeitsmarkt kaum noch eine Chance, in seinem angestammten Beruf zu arbeiten. Besonders in der Chemie- und Pharmaindustrie geht es sehr gnadenlos zu: Menschenmaterial wird so billig wie möglich eingekauft, verheizt und wieder ausgespieen. D.h. es werden nur junge Leute eingestellt, die noch wenig Gehalt kriegen und nicht aufmucken, sie werden nicht weiter ausgebildet, und wenn sie mit der Zeit höhere Gehaltsansprüche haben oder ihr Wissen veraltet, werden sie eben wieder entlassen. Heutzutage werden sowieso überwiegend befristete Arbeitsverträge abgeschlossen. – Überhaupt werden möglichst viele Arbeitsplätze in Billiglohnländer wie Indien oder Osteuropa verlegt. So funktioniert nun mal der globalisierte Kapitalismus.
    Daß dein Vater keinen Bock darauf hat, als unterbezahlter Hilfsarbeiter von Zeitjob zu Zeitjob zu hangeln, ist sehr verständlich. Wenn er genug Mut und Energie hat, um einen Schuhladen, einen Gemüsehandel oder eine Pizzeria zu eröffnen, finde ich, daß das Respekt verdient. Man muß nicht studiert haben, um ein Schuhgeschäft zu führen.
    Ob das Erfolg hat, hängt von vielen Faktoren ab – Lage, Nachfrage, Preisgestaltung. Dein Vater sollte sich von jemandem beraten lassen, der Ahnung vom örtlichen Einzehandel hat.
    Aber du selbst solltest dich besser raushalten. Dein Vater hat es schon schwer genug.
    Oder willst du lieber von Hartz-IV leben, nachdem das Ersparte vorher aufgebraucht werden muß? Das ist die wohl einzige realistische Alternative.
    Nachtrag: wie wär es, wenn du dir selbst mal einen Job suchst? Geht auch neben der Schule. Das wär eine echte Entlastung und würde deinem Vater zeigen, daß du nicht nur ein quengelnder Klotz am Bein bist und Ansprüche stellst, sondern partnerschaftlich mitdenkst.

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