Selbstbetrachtungen [Gebundene Ausgabe]
Copyright: Aus Das Buch der 1000 Bücher (Harenberg Verlag) SelbstbetrachtungenOT ton eis heauton biblis EZ ca. 168 / 169178EA 1558 / 59 (?) DE 1701Form philosophische Abhandlung Epoche Römisches KaisertumMit seinen Selbstbetrachtungen, einer Sammlung von Aphorismen im Stil eines Tagebuchs, erwies sich Mark Aurel als der letzte große Vertreter der späten Stoa.Entstehung: Über die genauen Entstehungszeiten der Selbstbetrachtungen herrscht in der Forschung einige Unstimmigkeit. Der erste Band wird in die Jahre 168/169 datiert es existiert auch die Meinung, dass dieser erst am Ende der Aufzeichnungen niedergeschrieben wurde und soll im Quadenland entstanden sein; Band 2 wurde wohl in den Jahren 171/72 verfasst, die restlichen folgten in Mark Aurels letzten Lebensjahren.Aufbau: Die Selbstbetrachtungen schildern in zwölf Büchern die Jugendentwicklung von Mark Aurel sowie den Einfluss seiner Lehrer und Verwandten. Das Werk enthält eine Fülle von Aphorismen über sein Leben und seine stoische Weltanschauung. Briefe an seinen Lehrer Cornelius Fronto sowie Erlasse und Verordnungen aus seiner Regierungszeit flossen ebenfalls in die Selbstbetrachtungen ein.Inhalt: Im ersten Band teilt Mark Aurel einiges über seine Verwandten, Lehrer und Freunde sowie ihren Einfluss auf die Entwicklung seiner geistigen Haltung mit. Die Kerngedanken der Aphorismensammlung der nachfolgenden Bücher sind die Furchtlosigkeit vor dem Schicksal und dem Tod, die Ergebung in die »Allnatur«, Selbstachtung, Bescheidenheit und Toleranz gegenüber den Fehlern anderer. Obwohl Mark Aurel bereits angeführte Gedanken oftmals in kaum abgewandelter Form wiederholt, sie lediglich mit neuen Beispielen und Metaphern hinterlegt, so zeugen die knapp ausgeführten Gleichnisse doch von seiner großen Geisteskraft. Prunk und Bequemlichkeit verachtend verbrachte Mark Aurel sein Leben in den Feldlagern seiner Legionen in Pflichterfüllung und Sorge um das Reich. Er verfolgte eine Reformpolitik der kleinen Schritte, abseits des platonischen Idealstaats, wie er in den Selbstbetrachtungen verdeutlichte. Seine stoische Haltung beweist sich selbst im Angesicht des Todes; so lautet der letzte Satz seiner Selbstbetrachtungen: »Geh also heiter aus dem Leben; denn der, der dich entlässt, tut es heiter.«Wirkung: Die Selbstbetrachtungen von Mark Aurel zählen aufgrund der beeindruckenden Ehrlichkeit des Autors sich selbst gegenüber zu den zeitlos gültigen Schöpfungen der Lebensweisheit, Menschlichkeit und Selbstbesinnung. V. R.
— Dieser Text bezieht sich auf eine andere Ausgabe:
Taschenbuch
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