Wer kennt ein Gedicht zur Finazkrisen- Weihnacht, ich?
kenn eins :hier habe ich noch ein aktuelles Gedicht zur Finanzkrisen-Weihnacht:
Von draus vom Walde . . .
Von draus vom Walde komm ich her,
eine Weihnacht’ wie früher gibt es nicht mehr
all überall auf gepolsterten Sitzen,
sieht man bescheuerte Geldhaie sitzen,
und droben vor dem Himmeltor
sah mit gierigen Augen so ein Betrüger hervor.
Und wie ich so strolcht und sah ihn mir an,
da schrie er mich mit lauter Stimme schon an,
„He du Blö*dmann, du alter Gesell,
bring dein Geld her, und spute dich schnell.
Die Aktien fangen zu brennen an,
das Tor zum Abgrund ist aufgetan,
Alt und Jung sollen nun,
statt Rente zu holen mal etwas tun,
Und morgen flieg ich herab zu der Erden,
vielleicht kann bei den Aktien betrogen noch werden.“
Ich sprach: „Lieber Herr mach bloß keinen Mist,
wenn meine Reise bald zu Ende nun ist,
was soll ich nur in dieser Stadt,
wo es statt Menschen nur Schwindler hat.“
„Hast du dein Säcklein voll Geld auch bei dir.“
Ich sprach: „Ich hab’s dabei und es bleibt auch bei mir,
und meine Äpfel, Nuss, und Mandelkern,
die fress ich alleine, ich teile nicht gern.“
„Hast du die Rute auch bei dir.“
Ich sprach: „Die Rute habe ich hier,
und Politiker und Manager, die ganz schlechten
die bekommen ’nen Hieb, voll Wucht auf den rechten.“
Der Gierschlund sprach: “ Mir wird es ganz schlecht,
vor soviel Wut, zieh weiter mein Knecht.“
Von draus vom Walde komm ich her,
ein ehrliches Handeln gibt’ es nicht mehr.
Nun sprecht, wie ich’s bei euch heut’ find,
sind’s gute Kind, sind’s schlechte Kind?
@ DARKI
Schönes Gedicht, aber es ist nicht von Tucholsky.http://www.genius.co.at/index.php?id=165
alleine schon die Tatsache, dass angeblich Tucholsky damals von Leerverkäufen und Derivaten schrieb, sollte einen arg stutzig machen. Vom Stil ganz abgesehen.
Aber tröste dich: du bist nicht allein! Seit einigen Wochen geistert der HOAX im web und unzählige User zitieren treu und brav. Die Verbreitung des Gedichtes unter der Urheberschaft Tucholskys wird sicher munter weiter gehen.
Der eigentliche Autor des Gedichtes scheint ein gewisser Richard G. Kerschhofer zu sein, der den Text unter dem Pseudonym Pannonicus und dem Titel “Höhere Finanzmathematik” wohl zuerst veröffentlicht hat, öfter für die deutlich rechts angesiedelte österreichische Zeitschrift „Zeitbühne“ schreibt und wohl auch gewisse Sympathien für die FPÖ hegt.
…und als Kontrast der originale Tucholsky, hatte übrigens keinen Titel:
Ihr sollt die verfluchten Tarife abbauen.
Ihr sollt auf euern Direktor vertrauen.
Ihr sollt die Schlichtungsausschüsse verlassen.
Ihr sollt alles Weitere dem Chef überlassen.
Kein Betriebsrat quatsche uns mehr herein,
wir wollen freie Wirtschaftler sein!
Fort die Gruppen – sei unser Panier!
Na, ihr nicht.
Aber wir.
Ihr braucht keine Heime für eure Lungen,
keine Renten und keine Versicherungen.
Ihr solltet euch allesamt was schämen,
von dem armen Staat noch Geld zu nehmen!
Ihr sollt nicht mehr zusammenstehn –
wollt ihr wohl auseinandergehn!
Keine Kartelle in unserm Revier!
Ihr nicht.
Aber wir.
Wir bilden bis in die weiteste Ferne
Trusts, Kartelle, Verbände, Konzerne.
Wir stehen neben den Hochofenflammen
in Interessengemeinschaften fest zusammen.
Wir diktieren die Preise und die Verträge –
kein Schutzgesetz sei uns im Wege.
Gut organisiert sitzen wir hier …
Ihr nicht.
Aber wir.
Was ihr macht, ist Marxismus.
Nieder damit!
Wir erobern die Macht, Schritt für Schritt.
Niemand stört uns. In guter Ruh
sehn Regierungssozialisten zu.
Wir wollen euch einzeln. An die Gewehre!
Das ist die neuste Wirtschaftslehre.
Die Forderung ist noch nicht verkündet,
die ein deutscher Professor uns nicht begründet.
In Betrieben wirken für unsere Idee
die Offiziere der alten Armee,
die Stahlhelmleute, Hitlergarden …
Ihr, in Kellern und in Mansarden,
merkt ihr nicht, was mit euch gespielt wird?
mit wessen Schweiß der Gewinn erzielt wird?
Komme, was da kommen mag.
Es kommt der Tag,
da ruft der Arbeitspionier:
“Ihr nicht.
Aber Wir. Wir. Wir.”
Ersterscheinung: Die Weltbühne, 4. März 1930, Nr. 10, S. 351
Autorenangabe: Theobald Tiger (Pseudonym von K. Tucholsky)
du.. des is gar net a mol so schlecht!!!
Wenn die Börsenkurse fallen,
regt sich Kummer fast bei allen,
aber manche blühen auf:
Ihr Rezept heißt Leerverkauf.
Keck verhökern diese Knaben
Dinge, die sie gar nicht haben,
treten selbst den Absturz los,
den sie brauchen – echt famos!
Leichter noch bei solchen Taten
tun sie sich mit Derivaten:
Wenn Papier den Wert frisiert,
wird die Wirkung potenziert.
Wenn in Folge Banken krachen,
haben Sparer nichts zu lachen,
und die Hypothek aufs Haus
heißt, Bewohner müssen raus.
Trifft’s hingegen große Banken,
kommt die ganze Welt ins Wanken –
auch die Spekulantenbrut
zittert jetzt um Hab und Gut!
Soll man das System gefährden?
Da muss eingeschritten werden:
Der Gewinn, der bleibt privat,
die Verluste kauft der Staat.
Dazu braucht der Staat Kredite,
und das bringt erneut Profite,
hat man doch in jenem Land
die Regierung in der Hand.
Für die Zechen dieser Frechen
hat der Kleine Mann zu blechen
und – das ist das Feine ja –
nicht nur in Amerika!
Und wenn Kurse wieder steigen,
fängt von vorne an der Reigen –
ist halt Umverteilung pur,
stets in eine Richtung nur.
Aber sollten sich die Massen
das mal nimmer bieten lassen,
ist der Ausweg längst bedacht:
Dann wird bisschen Krieg gemacht.
Kurt Tucholsky, 1930
@ Gunnar_r ………… DANKE :_)
die regierung stellt sich als held,
doch hat sie kein geld,
da kommt das christkind,
und macht aus wind,
geld geschwind
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